Petersberg-Schüler zu Gast in Frankreich

Liebe Schulgemeinschaft,

mittlerweile liegt auch der zweite Teil unserer deutsch-französischen Begegnung mit unserem Besuch in Villers-Bocage nahe Amiens hinter uns und auch hiervon möchten wir euch wieder berichten.

Die Austauschpartner waren zwar mittlerweile bekannt und die beiden Gruppen hatten in Deutschland bereits verschiedenste Aktivitäten unternommen. Dennoch war die Aufregung natürlich zu Beginn hoch, da die meisten Schülerinnen und Schüler nie zuvor in solch einem Maße und vor allem in solcher Selbstständigkeit in die Kultur eines fremden Landes eingetaucht und vor allem im französischen Familienleben mehr auf sich allein gestellt waren.

Auch von französischer Seite wurde ein spannendes und abwechslungsreiches Programm geboten, dass uns in der kurzen Zeit einen umfassenden Eindruck von Leben, Kultur und Geschichte der Region beschert hat. Nachdem die Schülerinnen und Schüler nach unserer Ankunft den restlichen Nachmittag und Abend in der Gastfamilien verbrachten, lernten wir am Donnerstag die Stadt Amiens besser kennen. Highlight war hier sicherlich die Bootsfahrt in den Hortillonages, einem von Kanälen durchgezogenen Sumpfgebiet, in dem bereits seit der Römerzeit intensiver Ackerbau betrieben wurde und wo heute einzelne Inseln angemietet werden können, ähnlich dem Konzept eines Schrebergartens. Im Kontext einer Rallye wurde das Stadtzentrum erkundet, samt der Kirche Notre Dame d’Amiens, des größten französischen Kirchengebäudes des Mittelalters.

Am Freitag wurden T-Shirts gestaltet und Mobiles gebastelt, beides zum Thema deutsch-französischer Freundschaft. Wir konnten hier die Umsetzung vieler kreativer Ideen beobachten.

Das Wochenende wurde in den Gastfamilien verbracht, die sich ebenfalls viel Mühe gaben, den deutschen Gästen ein spannendes Programm zu bieten. Häufig wurde im Anschluss von Ausflügen nach Paris und ans Meer berichtet.

Im Zeichen deutsch-französischer Geschichte stand der Montag, als verschiedene Schauplätze des Ersten Weltkrieges besichtigt wurden. Hierzu gehörten der Besuch eines deutschen und eines britischen Soldatenfriedhofs, die Überreste von Schützengräben und der Besuch eines Museums, das in einem zu Kriegszeiten angelegten Tunnel aufgebaut war. Dort fanden sich viele originale Ausstellungsstücke, von Gewehren und Munition über Uniformen bis hin zu Alltagsgegenständen wie Trinkflaschen sowie mit Puppen nachgestellte Szenen aus dem Leben in den Schützengräben. Insbesondere dieser Teil des Tages konnte den Schülerinnen und Schülern helfen, einen Bezug zu dieser bedeutenden und dabei zunehmend in Vergessenheit geratenden Zeit der deutsch-französischen Geschichte aufzubauen.

Abgeschlossen wurde die Woche durch einen gemeinsamen Schulbesuch am Dienstag. Die deutschen Schülerinnen und Schüler begleiteten ihre französischen Partner dabei durch einen „ganz normalen“ Schultag, samt Unterricht, Essen in der Mensa und Zeit in den Pausen. Hierbei wurde uns von zahlreichen beobachteten Unterschieden zwischen deutschem und französischem Schulsystem berichtet. In einem feierlichen Abendprogramm wurden die gestalteten T-Shirts zwischen den Partnern ausgetauscht. Es wurde gemeinsam gesungen und gegessen und durch den Ablauf einer Fotoshow noch einmal auf die Woche zurückgeblickt.

Auch in Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern beider Seiten haben wir den klaren Eindruck gewinnen können, dass das diese erste Begegnung mit Villers-Bocage für alle Beteiligten ein voller Erfolg war. Wir freuen uns darauf, dieses Austauschprojekt auch in Zukunft in zweijährigem Rhythmus anbieten zu können.

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